| Lyrik > Menschen |
 |
|
Wenn doch, nur ein kurzer Moment von Ruhe, bereits total erschöpft und übernommen,
bin ich in Sorge, das Rad könnte ja zum Stehen kommen.
Also springe ich gleich wieder auf, treibe es erneut.
Haben keine Zeit für den Blick nach links oder rechts, Gedanken verstreut.
Treffe Familie, Freunde und Kollegen
die sich auch auf ihrem Rad bewegen.
Sause an ihnen vorbei mit einem kurzen „Hallo“
Ja nur keine Unterbrechung, das Rad könnte sonst zur Ruhe kommen, einfach so.
Und in der Eile, der Bewegung ohne Rast,
in voller Hast,
höre ich eine Stimme von Außen,
vielleicht von einem Freund, ganz leise.
„Du drehst wie ein Hamster in seinem Rad, im Kreis herum.“
Ohne weshalb und warum – weil alle es tun? Ich bleibe plötzlich stumm.
Ja stimmt, ich muss darauf achten, höre ich mich sagen.
Zu oft schon, an vielen Tagen.
?
Muss mein Strampeln, Treten, Treiben hinterfragen.
Aus dem Rad aussteigen, mich nicht mehr jagen.
Mein Hamster-Rad hat nichts mit diesem putzigen Nachtnager gemein.
Was treibt mich an und wenn auch nur im Schein?
Ich „hamstere“, sammle alles ein,
horten und schaffe Überfluss,
dadurch ein nicht endendes Unbehagen, letztendlich nicht Glück, sondern Verdruss.
Nie zufrieden, wenn endlich am geglaubten Ziel,
haben ich immer zu wenig und nie zu viel.
Muss gleich weiter hetzen, könnte ja was verpassen,
nicht im Vergleichen nach zu lassen.
Ja „später“ höre ich mich sagen,
werde ich langsamer machen, mich nicht mehr so plagen.
Dann werde ich die Ruhe genießen.
In vollen Zügen. Das kann mir dann keiner vermiesen.
|
 |
| zurück |
Seite
von 4 |
|
 |
| Kommentare (0) |
|