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Romane > Alltag
„Melissa, Sie können bei uns noch eine Weile bleiben. Sie sind hier sicher.“ Agatha berührte sanft ihren Arm.
Melissa schüttelte den Kopf. „Ich muss gehen. Achten Sie bitte auf Lillian. Sie ist das Einzige, das ich jemals hatte.“
„Das werden wir.“, versprach Agatha.
Melissa warf ihnen noch einen letzten, dankbaren Blick zu, bevor sie für immer verschwand.
Es dauerte einen Moment bis sich Oksana wieder gefangen hatte. „Mama, wir müssen ihr nach! Sie wird sich etwas antun!“
„Oksana! Klopfe sofort auf Holz! So etwas sagt man nicht! Schon gar nicht vor Lillian. Sie versteht jedes Wort.“
Oksana hielt diese abergläubischen Rituale für Zeitverschwendung, gehorchte aber ihrer Mutter. „Hast du nicht gehört, was sie gesagt hat?“
Agatha wandte sich von ihr ab, damit sie ihre Tränen nicht sehen konnte. „Oksana, unsere einzige Aufgabe ist das Baby. Sie wollte keine weitere Hilfe und wir hätten ihr diese auch nicht geben können... Da war doch dieses wohlhabende Paar aus Paris, welches keine eigenen Kinder bekommen kann…“
Oksana verzog den Mund. „Das sind keine guten Menschen. Hast du nicht genau hingesehen, Mutter?“ Plötzlich erhellte sich ihr Gesicht. Sie strich Lillian über die rosigen Wangen. „Weißt du noch? Dieses Ehepaar aus New York City! Sie warten schon seit einem Jahr! Die beiden wirken liebevoll und ehrlich. Außerdem haben sie den Aufstieg von Spanish Harlem in ein wohlhabendes Mittelschichtviertel Brooklyns geschafft! Die beiden wären bessere Vorbilder als zwei arrogante, bereits reich geborene, Franzosen!“
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