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Sachen, hau ab. Dich sperren die ein. Sehe zu, daß du wegkommst aus dem Osten!“ Bekam ich Angst? Schließlich hauten so viele ab, Bauern, Arbeiter, ganze Familien. So ungewöhnlich war das ja nicht. Hand aufs Herz: Ich habe nur paar Sekunden gebraucht zum Nachdenken. Dachte so bei mir: Nee, rübermachen, das willste ja gar nicht. Sehe keinen Sinn darin, was willste denn im Westen? Mein Weg war doch klar, ich wollte doch Pilot werden. Ob ich das drüben erreichen könnte, ist doch fraglich. Die sichere Zukunftsaussicht, die war mir schon sehr viel wert. Also blieb ich. Nicht so mein Arbeitskollege. Der packte im Handumdrehen seinen Koffer und verschwand auf Nimmerwiedersehen.
Ich schicke einen Blick voraus. Als ich wenig später bei den bewaffneten Kräften landete, schrieb mir dieser Arbeitskollege einen Brief. Aus dem Westen! Der erreichte mich aber nie. Er sorgte allerdings für Aufregung! Bei Vater in Steinhöfel und danach in meiner Dienststelle. Mußte zum Staatsanwalt. Mußte erklären, wie das alles mit dem Besuch der „Grünen Woche“ zusammenhängt. Ich staunte, was die alles bereits wußten. Hing meine Zukunft am seidenen Faden? Nein, ich wurde lediglich verwarnt. Seitdem hatte ich nie wieder Kontakt mit der anderen Seite. Wollte mit so einem Quatsch keinesfalls mehr anecken. Wozu auch? Das brachte nichts, absolut nichts. Hatte also „Freie Bahn“ für einen neuen Start ins Berufsleben. Ins Fliegerleben? Solche und ähnliche Gedanken kamen mir während des Fluges nach Afrika. Diesmal kein neuer Start in einen neuen Berufsabschnitt, sondern in die Sphäre meines Hobbys. Ausschließlich. Na, schauen wir mal...
24. Juli 2013 |
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