Romane > Alltag |
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Klein-Steinhöfel gemacht hatte. War ja dort auch „Fallensteller“ und „Fischer“. Oh, diese verlockende Traumwelt im allzu weiten Kanada.
Wir sackten alle bunten und verlockenden Werbebroschüren, die wir greifen konnten. Auch politische. Ein Heft über die DDR habe ich zusammengerollt und in die Tasche gesteckt. Bis Bernau mit der S-Bahn ging alles gut. Keiner achtete auf uns Jugendliche. Wir waren gerade in den Zug nach Eberswalde gestiegen, da sahen wir schon die Männer vom Zugbegleitkommando. Mulmig wurde uns, ganz mulmig in der Magengegend. Eigentlich waren wir sogar naiv. Konnten uns nicht vorstellen, etwas sehr böses getan zu haben, nur weil wir im Westen waren. „Ihre Ausweise bitte!“ „Was haben sie denn da? Na, kommen sie mal mit.“ Langsam mußten wir uns durch den vollen Zug zu einem Abteil der Transportpolizei drängeln. Schön langsam. Ich zuerst, mein Kumpel hinter mir, der Uniformierte als dritter. Mensch, du hast ja noch die Eintrittskarte vom Funkturm, auf dem wir ebenfalls waren, dachte ich mit Schrecken, habe sie zwischen den Waggons weggeworfen. „Vorwärts, vorwärts!“, rief der hinter uns gehende Beamte. Nur eine Station bis Eberswalde. Endlich der Bahnhof. Wir landeten auf der Wache des Zugbegleitkommandos: „Na zeigen sie mal, was haben sie denn da...?“ Packten alle eingeklaubten „Schätze“ von der „Grünen Woche“ auf einen Tisch. „Wollten sie abhauen in den Westen?“ Wir: „Nein, nein, wir hatten nur Urlaub und wollten uns am Funkturm mal umsehen.“ Mein handfestes Argument: Ich werde zur KVP gehen, was soll ich da im Ausland? Das zog offenbar. Wir durften nach Hause gehen, die schönen Prospekte waren futsch.
Mein Schulfreund im Zimmer: „Mensch, pack deine |
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