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Romane > Familie
Bruder, dann er. Ein
Kübel reichte gerade dazu, die
Zinkwanne einmal zu füllen. So
setzte man die beiden Kinder
nacheinander ins gleiche
Badewasser. Seine Mutter nahm ihn
nach dem Waschen aus der
Zinkwanne,
trocknete ihn mit einem großen
Handtuch ab und sagte: “So, jetzt
bist du ganz sauber!“
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DER HERR JESUS
Er hatte ganz alleine das kleine
Zimmer am Anfang des Flures im
Stock des Hauses mit einem Bett und
einem Schrank bekommen. Zum
ersten Mal hatte er ein eigenes
Zimmer. Abends kam seine Mutter
noch
einmal ans Bett, setzte sich auf die
Bettkante und er musste das
Abendgebet aufsagen: „Ich bin klein,
mein Herz ist rein, soll niemand drin
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wohnen als Jesus allein.“
Er faltete die Hände und sagte es
auf. Die ersten beiden Sätze fand er
ja in Ordnung, aber der letzte
machte ihm Kummer. Wer war dieser
Jesus und warum sollte er allein in
seinem Herzen wohnen? Da sollte
doch seine Mutter, sein Vater, der
Opa, die Oma und auch der Bruder
wohnen. Diesen Herrn Jesus kannte
er doch gar nicht!
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Als er mit sieben Jahren in die Schule
kam, betrachtete er zum ersten Mal
sehr intensiv diesen Jesus, der im
Flur der Schule an der Wand hing.
Ein dunkles Holzkreuz, ein Mann mit
Bart aus Messing hing mit einer
Dornenkrone auf dem Kopf daran,
die Arme ausgebreitet und die Füße
übereinander geschlagen und hatte
den Kopf zur Seite gesenkt. Er
betrachtete ihn lange und kam zu
dem Schluss, dass seine
Entscheidung, lieber andere in
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seinem Herzen wohnen zu lassen,
damals richtig war.
DIE LÜGE
Seine Mutter hatte ihn gewarnt.
Wenn dein Vater nach Hause kommt,
gibt’s ein Donnerwetter. Er hatte
gelogen. Als sein Vater nach
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