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Gewohnheiten meines Vaters festhalten. - Die Felle werdet Ihr sicherlich zu verkaufen wissen, aber eines rate ich Euch sehr, Onkel, die Fellpreise hier am Markt nicht zu unterbieten! Solltet Ihr Euch nicht an die städtischen Gepflogenheiten halten, bin ich gezwungen, im nächsten Herbst die Familienunterstützung deutlich geringer ausfallen zu lassen! - Also überlegt es Euch gut, alter Raffzahn!“
Nach einer tiefen Verbeugung verlässt Hanjo mit eiligen Schritten das Haus.
Die letzten wärmenden Strahlen der Herbstsonne scheinen in die große Toreinfahrt des Lagerhauses am Hafen. Mit wachem Blick lenkt Hanjo den Wagen mit den vier kräftigen Pferden vorsichtig aus der Halle. „Habt ihr mir die Nerze besonders sorgfältig und sicher mit Leinenstoffen abgedeckt?“, ruft er mit klarer Stimme vom Kutschbock herunter. Die Pferde schnauben unruhig.
„Ja, Herr Krummdiek, wir haben auch Fässer dazwischen gepackt, damit keine Straßenräuber die kostbare Ladung erahnen. Heute haben wir alle unser Bestes gegeben, damit das Krummdieksche Lagerhaus uns auch in den nächsten Jahren Arbeit geben wird.“
Hanjo schenkt seinen Arbeitern zum Abschied einen freundlichen Blick und treibt die Pferde an.
"Gott schütze Euch auf Eurer Reise und kehrt unversehrt nach Lübeck zurück!“, klingt es Hanjo auf der Hafenstraße hinterher, als er sich schon auf den würzigen Geruch der Nordseeluft freut.
10. April 2008 |
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