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bunten Treiben um die Stadtwaage eine ausgeprägte Fülle teuren Wolltuchs. Zielgerichtet studiert Hanjo die Gesten des dicken Kaufmanns, der die Umstehenden mit wenigen Bewegungen zu dirigieren scheint. Die edlen wie die einfachen Menschen reagieren ohne jedes Zögern auf seine Anweisungen. Als Hanjo sich dem Geschehen nähert, spürt er eine angespannte Stimmung. Schroffe Anweisungen hallen von den Rathausmauern. Finstere Mienen und flinke Hände sind überall. Ein fast nicht wahrnehmbares Lächeln huscht über das Gesicht des Kaufmanns, als er Hanjo sieht und ihm zuruft: „Grüß Euch Gott! Du kommst gerade recht! Ein Kopf, der auch weiß was er tut, ist mir stets willkommen!“ Der feste Schlag auf Hanjos Schulter schmerzt, und die fleischige Pranke bleibt dort noch eine Weile liegen. „Außerdem sind dicker Haferbrei und ein Federbett nicht zu verachten, wenn man wie du zwar einen neuen Namen, aber keine Bleibe mehr hat. Auch der beste Name der Stadt macht dich nicht satt. Auf, du kannst dein Geschick sofort unter Beweis stellen! Wiege mir die Säcke hier sorgfältig aus und trage alle Werte ins Buch ein. Du kannst doch schreiben, oder?“
Die kleinen Augen durchbohren förmlich Hanjos Gesicht.
„Ich verfüge über alle Fähigkeiten, die ein hanseatischer Kaufmann beherrschen muss. - Jawohl, auch wenn der Name Krummdiek allein meinen Magen nicht füllt, so weiß ich doch mein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. Ich wünsche einen Moment Eurer kostbaren Zeit und hoffe, dass Ihr sie einem jungen Kaufmann gewähren wollt.“
„Aber gewiss stehe ich dir einen Augenblick zur Verfügung. Meine Geschäfte laufen auch ohne mich weiter! Wie ich sehen kann, steht hier ein Mann vor den Trümmern |
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