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sind Tom und James?, pochte es hinter seiner Stirn: Haben sie sich etwa in dem alten Gemäuer verlaufen? Streifen sie etwa in den Kellergewölben umher und haben das Nahen des Gewitters gar nicht bemerkt? Hatten sich am Ende Steine oder Balken gelöst? Sind sie in ein finsteres Loch gestürzt? Die Verzweiflung kroch Indianerclaus wie feuchter Nebel unter die Haut. Alles in ihm wollte aufstehen, nach draußen laufen und nach den Freunden rufen, aber er war felsenfest mit dem Boden unter sich verwachsen. Irgendetwas hielt ihn mit unsichtbaren Händen fest. Die erdrückende Stimmung schwoll an. Soll ich schreien?, dachte er panisch: Nein, niemals! Vielleicht steigen Tom und James gerade jetzt die Treppe hoch.
Das Gewitter steigerte sich indes zu einem ohrenbetäubenden Fortissimo. Und plötzlich schien der Raum zu schrumpfen. Die Wände kamen geradewegs auf den Jungen zu. Sie wollten ihn erdrücken! Wohin sollte er nun flüchten? Er wagte nicht zu atmen. Sein Blick wanderte nervös durchs Zimmer, das sich bereits auf gut die Hälfte seiner Größe zusammengezogen hatte. Da hörte er aus dem Getöse des Gewitters heraus eine Stimme: »Schrei, schrei! Du musst schreien mein Junge!«, rief sie ihm zu.
Das Herz schlug ihm bis zum Halse. Wo kam nur diese verfluchte Stimme her? Aus seinem Kopf? War es seine Angst, die ihm dies einreden wollte?
Der Raum wurde kleiner und kleiner. Er schien sich in eine wabbelnde Masse verwandelt zu haben, in der er gerade noch Platz fand. Mit Händen und Füßen stemmte er sich gegen die anstürmenden Mauern, in die er wie in zähen Kaugummi einzudringen vermochte, in der aber jeglicher Fluchtversuch unmöglich wurde.
»Schrei, schrei! Du musst schreien mein |
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