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Romane > Fantasy
Neena stützt die Armbeuge in der Hand. Wahrscheinlich um den Arm zu entlasten der das Handy hält. Solche Sprechapparate sind in Mode ziemlich großgeschneidert.
Neena ist vollkommen in ihr Gespräch vertieft. Das Vögelchen indes hat den rotfunkelnden Stein ihres Ohrrings entdeckt. Es flattert aufgeregt hin und her. Shimpy schüttelt nur den Kopf. Er ist nicht damit einverstanden, was das Vögelchen vorhat. Aber das Vögelchen will nicht gehorchen. Es flattert zurück zu Neenas Ohr und pickt sich den glänzenden Ohrring. Zwischen Daumen und Zeigefinger geklemmt, präsentiert Shimpy den anderen das Schmuckstück, durch kurzes hochalten. Danach wickelt er den Ohrring sorgfältig in Papier ein. Für die Anwesenden mag das Papier ordinär aussehen. Aber bei näherer Betrachtung sähe man, dass es ein Geldschein ist. Jener Schein blieb bis jetzt in Shimpys Tasche stecken, da die Fischköpfe kostenlos waren.
Gelassen setzt sich Shimpy an seinen Platz zurück. Die Arme hält er verschränkt und wartet ab.
Es ist eine sehr emotionale Masche, die der Clown hier abzieht und funktioniert nur unter Freunden. Im Prinzip geschieht folgendes: Jemand der sich mit lauter Stimme in den Mittelpunkt stellt, so wie Neena mit dem Telefon, der entlockt das Vergnügen, beklaut zu werden. Der Beklaute muss dann um den Tisch laufen und den Leuten Fragen stellen, damit er wenigstens eine geringe Chance hat, seinen Besitz zurückzubekommen. Für den Ge-peinigten ist das der reinste Nervenkitzel.

«Es war wichtig!», sagt Neena als sie sich wieder hinsetzt. Die Blicke sind auf sie fixiert. Verlegen lächelt sie: «Aber ich habe mich kurz Gehalten!». Sie führt den Löffel zum Mund und isst.
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