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Erinnerungstür zu Violet aufstieß. In den vielen Gängen meines Kopfes ist diese Tür meist verschlossen. Ich versuche, so gut es geht, sie ganz aus meinem Gedächtnis zu löschen. Heute aber ist die Tür wieder mal aufgesprungen, und - ich trete ein. Wie in einem Spiegelkabinett stoße ich immer wieder auf harten Widerstand. Violet, sie war meine Muse, meine Geliebte, mein Freund und...jetzt ist sie mein Feind.
Plötzlich ein Gedankensprung: Das rote Licht, die Bremslichter. Noch einmal sehe ich, wie der Wagen um den Block verschwand, und ich bin mir sicher, die drei Ziffern E H E und die Zahl 4471 des Auto-Kennzeichens erkannt zu haben.
7
Er war einer von hier, von New Orleans. Ich schrieb mir die Nummer mit einem Schreiber auf meine Handfläche. Mittlerweile war wieder der Abend angebrochen, und ich ging in Johnnies Bar, trank einen Whisky, zahlte und ging über die Straße.
Das French Quarter war wie immer vollgestopft mit allerlei Nachtschwärmern, und ich wusste, es machte keinen Sinn, jetzt nach Hause zu gehen. Also schlenderte ich weiter ziellos den Boulevard entlang, hinein ins blühende Nachtleben, auf der Suche nach etwas Glück. Ich blieb auch nicht lange alleine. Freddie tauchte wie aus dem Nichts auf und schloss sich mir an. Ich erzählte ihm von der Sache bei Johnnie, und Freddie hatte nichts weiter im Sinn, als mir vorzuschlagen, Zeuge der Anklage zu werden.
„Hör zu”, sagte er. „Ich kenne da jemanden. Der hat einen guten Draht zum Verkehrsamt. Morgen kann ich dir sagen, wem die Kiste gehört. Und dann bist du der Held des Tages.”
Zu Freddie ist nicht viel zu sagen. Ein Lebemann. Ein Pechvogel. Ein Kind. Aber ich mag diesen Burschen. Vielleicht mag ich ihn |
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