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sei.
„Wirklich“, murmelte er, als er dem Swimmingpool entstieg, klatschnaß - jedoch nicht nur vom kühlenden Wasser, sondern eher noch vom Schweiß, der ihm aus allen Poren drang. „Ich bin ein zweiter Hornmann. Verkörpere mein vom Vater ererbtes eigenes Verbrecherprofil.”
Clearence´ Gedanken kreisten - wie ein Adler auf der Suche nach Futter - in die Vergangenheit zurück, und er fragte sich: Hatte sein Vater wirklich nur die Familie schützen wollen, wie er immer wieder behauptete oder ruhte in ihm ein schlafendes Ungeheuer, das, einmal geweckt, keine Gnade kannte, nur um sich selbst zu schützen? War er in Wahrheit jenes Monster, als das er nach seiner Flucht in hunderten von Tageszeitungen beschrieben worden war?
Trotz seines hohen Alters betätigte sich Wilfried Hornmann immer noch mit leichtem Sport. Es war Zeit für seine allabendliche Runde im Bad. Er ging nach draußen zum Swimmingpool. Clarence war nicht mehr da. Auch ein Greis kann es noch genießen, ein, zwei Bahnen auf und ab zu schwimmen. Er hatte ein gutes Leben gehabt, hatte sich immer genommen, was er wollte, wie viel er wollte. Was gingen ihn andere an? Jeder ist sich selbst der Nächste. Wer ihm in den Weg kam und eine Störung verursachte, wurde wie eine
Ameise unter dem Stiefelabsatz zertreten. Er war gefüllt mit Zufriedenheit. Alle waren weg, die ihm schaden konnten. Alle?
Ein leichter Regen begann zu tröpfeln, und Hornmann drehte seinen Körper, um auf dem Rücken paddelnd den Regen in seinem Gesicht zu spüren.
Dann - wie aus heiterem Himmel donnerte es – er hatte das herankommende Gewitter vorausgesehen und er konnte nun seinen vor Wochen geschmiedeten Plan in die Tat umsetzen...
16. November 2010 |
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