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der neusten Mode frisieren und kaufte sich einen modischen Jupe, der nur bis knapp unter die Knie reichte. Ihrer Mutter hätte das nicht gefallen.
Bald lernte sie den Mann kennen, der ihr Schicksal werden sollte. Er fuhr mit einem seltsamen Fahrhad herum, das eine nach unten gekrümmte Lenkstange besass, und von dem er sagte, es sei ein Rennrad. Vor allem gefiel ihr sein lockiges, wildes Haar. Er war sparsam und nur selten lud er sie ins Kino
ein. Das Lied: Bin nur ein Jonny und kein weisser Mann, das Al Jolson sang, gefiel beiden sehr gut und als er eines Abends unten am See unter den Bäumen sie zu küssen versuchte, wehrte sie ihn zwar zuerst ab, dann aber liess sie ihn gewähren.
Sie war froh, dass die Aussteuer beisammen war, als sie heirateten. Den ersten Sohn tauften sie auf den Namen Herbert,
er war ein ernstes, verträumtes Kind. Ihr Mann wollte unbedingt
ein eigenes Geschäft mit Fahrrädern auftun, und so gab sie ihm
all ihre Ersparnisse. Das zweite Kind war blond wie ein Engel und sie nannte es Matthias. Es war zänkisch, läunisch und die beiden Buben lagen sich oft in den Haaren. Auch das dritte Kind war ein Knabe. Schon während der Schwangerschaft wurde sie
von zwiespältigen Gefühlen und Ahnungen geplagt. Sein Haar war schwarz und dicht, als wäre es ein Zigeunerkind. Sie gab ihm den Namen Oskar und sie liebte es mehr als die beiden andern, was ihr oft ein schlechtes Gewissen eintrug.
5. Dezember 2011 |
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