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Romane > Menschen
Spiegel, aus fremden Licht. Erst in der Frau wird der Mann vollständig.
*
Du fragst dich, wie der Boden unter den Füßen aussieht, wenn man schwebt. Wenn es getan ist, wird es beginnen. Jeder Anfang liegt im Geheimnis. Die wahre Sehnsucht kommt, wenn du fertig bist. Knisternd, in Silber und Licht erlebst du das Sich-Öffnen des Schupppenkleides. Wer an Dornen hängenbleibt und nicht mitzieht, weil sie das Fleisch ritzen, hat nicht die Flügel, um in die Sonne getragen zu werden.

*

Das Nardenöl als Stundenthema im Seminar. Jesus suchte einen ruhigen Platz im Haus. Der Meister war voller Unruhe. Zu viel kinetische Energie. Vor Tagen stieß er Schüsseln und Töpfe um. Fegte schwungvoll die Tische der Händler im Tempel leer.

Da gab die leichtsinnige Person ihm die Tropfen. Das kostbare Öl. Sie war nicht sparsam damit. Sie wandte es äußerlich an. Sie schüttete ihm das Nardenöl im Wert von 700 Mark über das Haupt.

Jesus war ja geradezu feucht und naß davon. So trocknete sie den Meister, indem sie ihr Kopfhaar löste. Breit und tief fiel das das total Weibliche auf Jesus.

Die Frau rieb mit ihrem geöffneten Haar seinen Leib trocken. Überall die taktilen Reize. Aber das Nardenöl beruhigte ja. Es senkt den Blutdruck. Die Zahl der Pulsschläge ging zurück. Das Bewußtsein gewann Weite und Tiefe, in einer angenehmen Bündelung auf das Wesentliche.
*

Mein Bericht aus dem Klinik-Alltag, so begann Dr. Zettel. Sie müßten einmal selbst nach Berlin kommen. Worauf warten diese Menschen? Auf nichts. Ihnen ist nicht zu helfen. Keiner investiert in sie Hoffnung. Letztes Jahr gaben wir ihnen ein extrem wirkendes Medikament. Ich erlebte, wie meine schlimmsten Patienten nach
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