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streckte die Hände weit nach außen. Ein Nichts war sie unter dem Himmel. Ein Ich, das sich freigab. Eine Seele, die sich verschenkte.
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Robert trat zurück auf den Kreuzgang. Dort traf er auf seinen Kontaktmann, der einen Straßenanzug trug. Mein Name ist Pergolesi, sagte er. Ich bin Finanzberater des Klosters. Ich habe das Papier dabei. Für die Unterzeichnung fahren wir in die Zentrale. Die ehrwürdige Gerharda wird Sie empfangen. Zwei Stunden Autofahrt. Dann übers Wasser.
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Robert saß noch im Boot. Da sah er sie am Ufer stehen, zwischen zwei Zypressen. Eine schmale, ernste Fackel. Schmaler Strich in der Finsternis. Unbewegt sah sie dem Boot entgegen. Die DELTA-Frau. Sie hatte etwas von strengem Glück. Eine schmale Frau. Als sie näherkamen und in der heranschimmernden Helle des beginnenden Tages Gerhardas Gesicht deutlicher wurde, wurde es Robert klar, daß die Bedeutung dessen, was er unternahm, eine ganz andere Färbung hatte.
Das Geräusch beim Aufsetzen des Bootes mischte seinen Gedanken Fremdes bei. Tief hinten Knirschen, Unterströme, Wirbel.
Totenbäume umstanden das Haus. Bougainvillea hing, ein üppiger Prunkvorhang aus schwerem Blau, von der Mauer herab. Im Haus gab es einen Steintisch in Dreiecksform. Darauf stand ein Laptop. Robert schob den prallen Umschlag daneben. So viel Platz war gerade.
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Später noch, zurück in Berlin, dachte Robert an den Tod, an die Überfahrt, an Charon, den Bootsmann. Hinübergleiten im Halbdunkel zur Landzunge. War es der Orta-See? Die Frau dort hatte etwas mit ihm gemacht. Kaum hatte Robert den Manila-Umschlag mit 200 000 Mark hingelegt, hatte sie ihn bezwingend angeblickt. Ihre Darreichung bleibt nicht bei uns. Auf Ihre |
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