Romane > Menschen |
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habe schon Bizarres überlegt. Man könnte ein Implantat machen im Gehirn. Über eine Kanüle, das geht schnell und harmlos. Ihnen Heroin zuführen, statt es mit der Spritze in die Blutbahn zu schießen. Es ist sehr viel weniger Stoff, aber die Wirkung ist sofort da. Ihre Welt ist bunt. Sie sind glücklich.
Nochmals die Frage: Was erfüllt Sie? Wo liegen Ihre Glücksquellen, wo steckt Ihr Lebenselixier?
Die Mathematik, antwortete er. Ich bin dafür gar nicht sehr begabt. Jedesmal vergesse ich wieder, wenn ich es erfaßt habe, wie die Differentialrechnung eigentlich geht. Und jedesmal ist es beglückend, in dieses abstrakte Denken, dem eine praktische Anwendung abgeht, einzutauchen.
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Sie sollten mal eine Rausch-Fibel schreiben. Das sagte Gerharda gegen Ende des Gespräches. Sie saß aufgerichtet da. Das, was Nicky nun sah, nämlich Frauliches, verblüffte ihn. Wie ein Kind das ins Überraschungsei blickt. Noch Fragen, Zettel? Nicky sah noch immer hin. Gerharda, in die Stuhlecke geschmiegt, wirkte weicher. Ihr Jackett war offen. Er sah, daß sie eine schwere Brust hatte.
Dr. Zettel sammelte sich. Ja, das Reise-Seminar. Ich habe da einige Patienten. Sie haben fließende Ich-Grenzen. Zu wenig Abgrenzungsenergie. Das, was sie gar nicht betrifft, das lassen sie in sich einströmen.
Die sozialen Folgen für die Patienten sind weitreichend. Andere benutzen den IchSchwachen wie ein Außenbeet. Fremde Leute ernten Freilandsalat, der ihnen gar nicht gehört.
Die REISE INS ICH wäre für diese Patientengruppe ein Therapieangebot.
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Hier bin ich, die Erzählerin. Ich habe einen Satz gefunden. Seinetwegen habe ich die ganze Arbeit hier auf mich genommen.
Das, was jemand von sich |
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