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zählt nicht.
Ich muss wohl ziemlich nachdenklich aussehen, denn Maria legt mir plötzlich die Hand auf die Schulter. „Jetzt denk mal an was anderes. Das mit Juli und auch das mit diesem Typ wirst du schon auf die Reihe kriegen. Hauptsache, du gewöhnst dir langsam mal wieder an, etwas gesprächiger zu werden. Deine ständige Schweigsamkeit bringt mich in letzter Zeit echt auf die Palme!“
Sie grinst mich an und streicht mir freundschaftlich eine blonde Locke aus dem Gesicht.
Maria bindet sich ihre eigenen kastanienbraunen Seidenhaare zu einem Pferdeschwanz zusammen und drückt mir den Füller in die Hand.
„Jetzt bist du mal dran, meine Liebe!“
18:27 Uhr und 20°C warm ist es, als ich zu Hause ankomme. Das Projekt haben wir jetzt fertig, zum Glück.
„Mama?“, rufe ich. Keine Antwort. „Papa?“
Seltsam. Wo sind die denn alle, sonntags abends um halb sieben?
Zwei Stufen auf einmal nehmend spurte ich die Treppe in Julis und mein Zimmer. Und da liegt sie, auf ihrem Bett, vergraben unter der dicken Bettdecke, die sich zitternd hebt und senkt. Ein lautes Schluchzen und Schniefen ertönt darunter.
„Juli?“ Langsam gehe ich auf ihr Bett zu und versuche auszumachen, wo sich ihr Kopf befindet.
Kurz verstummt das Schluchzen, Juli zieht sich die Bettdecke vom Kopf und schaut mich an. Ganz verheult und verschmiert sieht sie aus, so wie ich heute Morgen.
„Hey, was ist denn los?“
Besorgt streichle ich ihr Gesicht und wische eine Träne von ihrer Wange.
Sie murmelt etwas, dass sich anhört wie „Geh weg“ und zieht sich schnell wieder die Decke vors Gesicht. Da ich keinen Sinn sehe, sie weiter zu bequatschen, mache ich, dass ich aus dem Zimmer komme. Wenn sie mir etwas sagen will, |
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