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leise Schluchzer durch unser geöffnetes Fenster dringen hören.
Entschlossen springe ich aus der Hängematte und rase die Treppe hinauf. Über die fünfte Stufe stolpere ich und kann mich gerade eben noch am Geländer festhalten.
Mit pochendem Herzen öffne ich die Tür.
„Lu, jetzt sag endlich. Was ist los?“
Kapitel 4
Heute beim Zeitungsaustragen habe ich das schönste Mädchen gesehen, das mir je begegnet ist. Sie hatte lange blonde Locken, die ihr schwungvoll über den Kopf fielen, strahlend blaue Augen, wie zwei Eisblöcke, eine kleine Stupsnase und schwungvolle gebogene rosafarbene Lippen. Und ich bin voll in sie reingerast. Als sie um die Ecke bog, konnte ich sie nicht sehen, weil ich mit den Zeitungen beschäftigt war. Da habe ich sie total über den Haufen gerannt und sie dann auch noch angebrüllt, von wegen, sie solle aufpassen. Ich Idiot!
Tut mir Leid, hätte ich sagen sollen. Oder: Entschuldigung, habe ich dir wehgetan? Oder: Verzeih mir, ich war in Eile. Oder: Sorry, gibst du mir deine Handynummer?
Als ich meinem besten Kumpel Oscar von der Begegnung erzählt habe, hat er mich zuerst total verstört angeguckt. Dann hat er mir gesagt, dass ich ein Idiot bin. Als hätte ich das nicht selbst schon gemerkt. Doch dann hatte er gesagt, man sehe sich immer zweimal im Leben.
Ich hatte also noch eine Chance.
Sie war mir irgendwie bekannt vorgekommen, aber ich kann mich nicht erinnern wo ich ihr schönes Gesicht schon einmal gesehen habe. Verdammt, diese blauen Augen! Ich kann seit der Begegnung an nichts anderes mehr denken. Ihren überraschten Gesichtsausdruck, als ich in sie hineingebrettert bin. Auch jetzt noch bei meiner Mathe-Nachhilfe ist sie |
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