Romane > Wahre Geschichten |
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Bauer an unseren Tauschobjekten interessiert war oder wir nicht bei den richtigen Bauern waren, der genau das suchte was wir an Sachen zum tauschen bei uns hatten.
Leicht waren das Organisieren nicht, oft sind wir den ganzen Tag von einem Hof zum Anderen gelaufen und haben dann sogar noch unseren Zug verpaßt. Im Sommer da war das kein Problem, dann haben wir uns ein Wäldchen gesucht und im Freien geschlafen. Oft auch bei einem Bauer in der Scheune, irgendwo fanden wir immer ein Plätzchen, an den wir unsere müden Glieder strecken und ausruhen konnten. Selten gab es Schwierigkeiten und wir erreichten unseren Zug fast immer. Es war schon bit-ter Kalt an einem Tag, als uns das Pech verfolgte. Nichts von unseren Artikeln war zum tauschen geeignet. Die Rucksäcke noch leer, der Zug war weg, am Bahnhof al-les verschlossen, ein richtiger schwarzer Tag. Am Bahnhof haben wir einen zweiten Pechvogel getroffen, er machte den Vorschlag, lieber in Richtung Berlin zu laufen, als dort auf den windigen Bahnhof zu stehen und zu frieren. Vielleicht finden wir un-terwegs eine Scheune, die könnte uns Schutz bieten und wenn Heu da sei, ist es so-gar noch ein weiches und warmes Polster. So machten wir uns auf die Beine, dieser Vorschlag war gut, so fand es auch meine Tante. Es wurde schon dunkel und auf den Landstraßen gab es keine Beleuchtung. Autos gab es zu der Zeit, so gut wie keine, ab und an kam vielleicht mal ein Russisches Militärfahrzeug, doch auch das war selten. So wanderten wir auf der finsteren Landstraße, mit schmerzenden Füßen in Richtung Heimat. Gott hat uns ein Engel geschickt, sicher hatte er Mitleid, sonst hätte er nicht unmittelbar neben der Landstraße eine Kartoffelmiete |
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