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Was hast du denn noch? - Nichts. Nur Schutt, Asche und Schmerzen. Das könnt ihr gerne alles haben, für einen einzigen Schluck Wasser, damit dieses unschuldige Kind nicht vor lauter Durst sterben muss!
Mühsam holte er nochmals Atem und keuchte unter grösster Anstrengung die Worte hervor: „Mein… Kind. Sieh.. dich um. Alles ist… zerstört. Es.. gibt.. nichtsmehr hier. Es tut… mir… sehr leid.“ Er weinte wie ein kleiner Junge. Bei jedem Wort etwas mehr. Das ganze Elend, das Krieg, Tod und Vernichtung in der Welt jemals verursachen konnten, brach über ihm zusammen. Jeder Schluchzer liess seinen geschundenen, blutenden Körper erbeben und liess ihn vor Schmerz beinah wieder besinnungslos werden.
Das Mädchen weinte mit ihm und rollte sich, ihren Kopf auf seine verkrüppelten Beine legend, die seit dem Sturz vollkommen gefühllos waren, zu einem ganz kleinen Häufchen Elend zusammen.
Sein starrer Blick löste sich irgendwann von ihr und schwenkte hinüber zu den Trümmern der Häuser, Strassen und Plätze. Nichts was er sah, war ganz, alles zerstört. Teilweise brannten noch immer kleinere Feuer. Überall stieg dicker Rauch aus den Trümmern auf und selbst der Himmel war dunkel und Schwarz und schien über den Irrsinn auf dieser Welt zu weinen.
Der alte Mann wusste nicht, weswegen man hier Krieg führte und warum dieser Ort zerstört worden war. Er konnte nicht lesen und sein Radio hatte vor Jahren schon aufgehört zu funktionieren. Er lebte seit dem Tod seiner Martha allein, ging selten nach draussen und unterhielt sich nie mit anderen Leuten.
Alles war plötzlich geschehen. Gestern Morgen hatte er sich noch Kaffee gekocht und sich damit ans Fenster gesetzt. Gelangweilt hatte er |
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