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Experimentelles > Gesellschaftskritisches
sich zum tausendsten Mal die nahen Hügel und Berge angesehen. Seine Tage verliefen ereignislos, fad und einfarbig. Ihm war es recht. Er verlangte nichtsmehr vom Leben. Er wartete bloss noch auf den Tod.

Urplötzlich war die Welt um ihn herum in Flammen aufgegangen. Dröhnender Donner erfüllte die ganze Atmosphäre und beissender Rauch stieg ihm in die Nase. Seine Tasse wurde ihm durch die enorme Druckwelle einer Explosion, direkt von seinem Haus, aus der Hand und in sein Gesicht geschleudert. Die vordere Wand des Hauses löste sich mit lautem Ächzen und Krachen und fiel auf die Strasse. Die zweite, nahe Explosion schleuderte ihn wie eine gliedlose Stoffpuppe aus dem Haus, mitten in die rauchenden Bruchstücke der Hauswand, wo er besinnungslos, mit gebrochenen Beinen und am ganzen Körper blutend liegen geblieben war.

Nun war er hier. Das Mädchen schien zu schlafen, rührte sich nichtmehr. Ihm blieben die Bilder vor seinen Augen und die Erinnerungen an seinen langweiligen Lebensabend. Und die Tränen.

Jetzt fühlte er sich einsam. War das nicht seltsam? Seit fünfzehn Jahren war er allein, hatte sich in dieser Zeit um niemanden gekümmert und niemand hatte sich um ihn gekümmert. Damit hatte er sich stillschweigend arrangiert. Nun, da alles verloren war, die Menschen um ihn herum alle tot, das Dorf zerstört, stieg in ihm das Bewusstsein hoch, dass er Einsamkeit hasste.

Jetzt plötzlich wollte er sich unterhalten, mit anderen Leuten Kaffee trinken, spazieren gehen. Er wollte leben. Doch es war zu spät und das wusste er jetzt. Abgrundtiefe Verzweiflung stieg in ihm hoch. Übermannte in zur Gänze und liess ihn erstarren.

Bitterlich weinend legte er seine Hände auf den
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