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S: Wie das? Wollen wir zusehen, wie ein Bruder von einer Schlange verschlungen wird? Was ist danach? Irgendwann wird sich die Schlange gegen uns richten.
M: Du hast mich falsch verstanden Bruder S.. Der Bruder A. dient lediglich nur als Lockvogel. Wenn sich die Schlange ihm nähert, soll die Falle zuschlagen.
S: Wir opfern quasi die Schlange.
M: Genau.
S: Jedoch verstehe ich immer noch nicht, um welche Opferart sich dabei handelt. Zudem akzeptiert der Herr nur ein reines Tier. Als Opfertiere wird nur Rind, Kalb, Schaf, Ziege oder Taube erlaubt. Im vorliegenden Fall handelt es sich jedoch um eine Schlange. Ein unreines Tier.
M: Betrachte es als Schuldopfer. Dafür, dass die Schlange die Menschheit aus dem Paradies hat vertrieben lassen, muss sie für den Schaden, den sie Gott und seinem Nächsten zugefügt hatte, wiedergutmachen.
S: O Herr, führ uns nicht ins Versuchung. Was wollen wir danach mit der Schlange tun?
M: Kommt Zeit. Kommt Rat. Lass uns jetzt schreiten zur Tat.
S: Also ich weiss es nicht so recht. Sollten wir nicht vorher Bruder A. um Einverständnis fragen?
M: Was denkst du, wie Bruder A. antworten wird? Er wird bestimmt nicht zustimmen. Dafür steckt er bis zum Hals im Dreck. Er ist überhaupt nicht mehr im Stande, vernünftig zu urteilen. Willst du so jemanden, an einer so wichtigen Entscheidung teilhaben lassen?
S: Was spricht dagegen?
M: Hör mal. Du warst doch jahrelang für den Haushalt des Hauses L. zuständig. Durften sich die andern Brüder in dein Zuständigkeitsbereich einmischen, wenn du mit besten Wissen und Gewissen Ausgaben getätigt hast? Hast du nicht eigenständig Entscheide im Namen des Gemeinwohls getroffen?
S: Ja, schon. Aber was hat das mit Bruder A. zutun? |
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