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Experimentelles > Gesellschaftskritisches
M: Es gibt in der Haushaltslehre ein Prinzip. Es nennt sich das Pareto- Prinzip. Solange sich der Wohlstand einzelner Mitglieder einer Gesellschaft vermehren lässt, ohne Andere schlechter zu stellen, lässt sich der Gesamtwohlstand steigern. Das Optimum ist erreicht, wenn sich der Einzelne nicht mehr bereichern kann, ohne einen Andern zu schaden. Dieser Zustand nennt sich Pareto- Effizient.

S: Aha … Und?

M: Unsere Situation lässt sich noch optimieren. Wir können das Gemeinwohl verbessern.

S: Wie denn?

M: Setzen wir unser Leben auf Spiel, gehen wir alle drauf. Tun wir nichts, verlieren wir Bruder A.. Stellen wir jedoch eine Falle, profitieren wir alle davon.

S: Ist Nichtstun nicht Pareto- Optimal?

M: Nur kurzfristig. Langfristig wird sich die Schlange gegen uns wenden.

S: Muss unbedingt ein Opfer her?

M: Ein Opfer ist besser als drei. Etwa nicht?

S: Können wir Bruder A. nicht retten?

M: Doch. Nur durch Vorbereitung und einem ausgeklügelten Plan.

S: Hast du einen Plan? Gibt es einen Ausweg aus der Hölle?

M: Woher soll ich das wissen. Was ich weiss ist, dass auch in der Hölle Entscheidungen getroffen werden müssen.

S: Heisst das etwa, dass wir uns noch nicht entschieden haben?

M: Not macht erfinderisch. Je aussichtsloser die Situation , umso kreativer der Geist. In diesem Fall müsste Bruder A. am geistreichsten sein. Er wird bestimmt einen Plan geschmiedet haben, um den drohenden Konflikt zu entkommen.

S: Ist er eigentlich noch fähig, klar zu denken?

M: Haben wir eine andere Wahl? Hast du einen anderen Vorschlag?

S: Ich mach mir Sorgen.

M: Wir machen uns alle Sorgen. Welche Sorgen hast du denn Bruder S.?

S: Wie wollen wir uns im jüngsten Gericht vor dem Herrn rechtfertigen?
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