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Kurzgeschichten > Alltag
meine Nase. Bluten konnte sie so nicht mehr; leider konnte ich so aber auch nicht mehr atmen ...

Mit doppelter Vorsicht und mit dem Mund nach Luft schnappend, rasierte ich in der Folge meine linke Wange - dies ohne größere Probleme. Doch dann war die Gurgel-Hals-Kinn-Region an der Reihe: eine sehr gefährliche Gegend! Einem Minenfeld gleich verlaufen hier Dutzende von Halsschlagadern knapp unterhalb der Hautoberfläche. Selbst erfahrene Rasierer schaben sich mit Respekt unterhalb des Kinns. Es ist kaum zu glauben, wie viele Rasierunfälle mit tödlichem Ausgang allein diesem Hautbereich zugeordnet werden können. Um in den Statistiken nicht aufzufallen, werden darum viele dieser Unglücke als Jagdunfälle aufgeführt.

Von meinem Selbststudium her hatte ich erfahren, dass eine saubere und gründliche Rasur in der Halsgegend dadurch erreicht wird, dass man sich gegen den Haarverlauf rasiert. Darum hob ich den Kopf, legte den Rasierkopf auf meinen Adamsapfel und zog ihn, einem Skilift gleich, die Gurgel hoch. Alles verlief bestens. Ich glaubte schon, das Gröbste überstanden zu haben, bis ich schließlich zum Kinn gelangte. Ich hatte vergessen, dass mein Unterkiefer eine sehr seltene anatomische Missbildung aufwies, welche sich in einem ausgesprochen ausladenden Kinn manifestierte. So ausladend, dass der Klingenkopf daran hängen blieb und ich ihn ins Fleisch rammte! Abermals musste ich mir auf die Lippen beißen und wieder musste ein Heftpflaster mein Gesicht zusammenhalten!

Mit Müh und Not rasierte ich den restlichen Halsbereich, wohlweislich die Abrisskante meines Kinns meidend. Ich wusch mir danach den restlichen Rasierschaum vom Gesicht weg und betrachtete im Spiegel mein
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