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nachdem er hinter dem vorgerückten Küchenmöbel verschwand.
„Ist es schlimm?”
„Nein, Sie haben mich rechtzeitig gerufen. Noch eine Woche, und ich hätte mit meinem Schwager anrücken müssen.”
„Ist er auch Kammerjäger?”
„Das möchte auch die Polizei wissen ...”
Während ich noch über seine Antwort nachdachte, holte er eine Spritzpistole, wie sie auch Lackierer benützen, hervor und füllte diese mit Benzin auf.
„Was soll das werden?”
„Ein miniaturisierter Flammenwerfer. Küchenschaben sind nämlich wärmeempfindlich.”
„So wie meine Küche auch. Haben Sie keine anderen Mittel?”
„Natürlich”, lächelte dieser hämisch und nahm eine Gasmaske und eine verrostete Dose aus der Tasche.
„Gas?”, fragte ich verängstigt.
„Senfgas; aus den Beständen meines Großvaters. Was bei den Engländern wirkte ...”
„Sind Sie verrückt? Ich will hier weiterhin wohnen. Ist das alles, was Sie zu bieten haben?”
„Nun, da hätte ich natürlich noch ein Mittel ...”, langsam holte er einen riesigen Gummihammer aus seinem Koffer. „Ich hoffe, dass Sie Blutspritzer an den Wänden nicht stören.”
Das war zu viel. Ich warf ihn und all seine Folterinstrumente aus meiner Wohnung hinaus.
„Sie machen einen großen Fehler!”, schrie er mir noch vom Hausflur zu. „Eines Tages wird sich die Frage stellen, ob wir oder die Sechsbeiner diesen Planeten bewohnen dürfen. Und dann werden sie bedauern, dass es nicht mehrere meiner Sorte gibt ...”
Ich knallte die Wohnungstür zu. Erst jetzt begriff ich, warum er auf einer fünfzigprozentigen Vorauszahlung bestanden hatte.
Das Problem war aber immer noch nicht gelöst. Ich hatte keine Wahl, und widerwillig rief ich einen amtlich zugelassenen Kammerjäger an. Nach dem Anruf blickte ich |
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