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Das alles macht doch gar keinen Sinn…
Er ist ja soo süss. Seine Hände, seine Haare, seine Augen. Perfekt. Einfach nur perfekt. Und was für ein Name! Leander. Das klingt doch irgendwie schon nach grossem Künstler, unglaublicher Kreativität, nicht zu erschöpfendem Ehrgeiz und vorbestimmtem Erfolg. Wie aus dem Nichts ist er plötzlich in mein Leben getreten. Die Idee, nicht mehr nach dem Liebesglück Ausschau zu halten, sondern sich finden zu lassen, war also genau richtig. Natürlich habe ich meine männlichen Klassenkameraden etwas genauer unter die Lupe genommen zu Beginn des Semesters. Und natürlich ist mir Leander sofort aufgefallen. Aber ich hatte mich in den vergangenen Wochen ja wirklich unter Kontrolle und habe mich nicht auf irgendwelche schwärmerischen Träumereien eingelassen. Und wenn mich dann spät abends im düsteren Jugi-Zimmer, welches während der zwei Tage Unterricht pro Woche in Chur mein Domizil ist, doch die Sehnsucht überkommen hat, war ich mir zu jedem Zeitpunkt bewusst, dass es sich bei meinen Gedanken nur um ein Ablenkungsmanöver und sicherlich nicht um ernstzunehmende Gefühle handelt. Nein – ich habe mich doch wirklich erfolgreich gegen die Verlockung des sinnlosen Verliebens gewehrt. …Oder etwa nicht?
Jetzt ist es jedoch definitiv zu spät, um das Herz aussenvor zu lassen. Er hat mich zum Essen eingeladen!! ER hat MICH zum Essen eingeladen. Nicht in meinen kühnsten Hoffnungen hatte ich so etwas überhaupt in Erwägung gezogen. Dass er vielleicht in der Pause einmal mit mir das Gespräch sucht oder dass wir während der Mittagsverpflegung in der Kantine vielleicht einmal bemerken, dass wir über denselben Witz lachen, oder dass er mich an einem |
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