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bewusst wahrnehmen und sogar miteinander kommunizieren werden. Umso schöner, dass sie es dennoch getan hat. Sie hätte sich eigentlich eine dicke Umarmung verdient.
Die Partnerarbeiten laufen nun mittlerweile schon eine Woche. Wir alle sollten in der vergangenen viertägigen Arbeitswoche so viele Informationen über unseren Betrieb zusammentragen und in Stichworten festhalten wie nur möglich. Gestern Freitag dann, hatten wir Zeit, die Informationen auszutauschen und mit Hilfe unseres Teampartners sinnvoll zu selektionieren und zu gliedern. Leander und ich an ein und demselben Arbeitstisch. Mir wird jetzt noch schwindelig, wenn ich daran zurückdenke. Die Heerschaaren von Marienkäfern, welche genau in dem Augenblick, als er seinen Stuhl mir gegenüber platzierte, angefangen haben, meinen Hals rauf und runter zu spazieren, stellten eine beinahe unüberwindbare Herausforderung für mich dar. Zum Glück hat er sofort losgelegt mit der Präsentation seiner Materialien – ich hätte auf Garantie kein Wort herausgebracht und wenn doch, wäre bestimmt einer der Käfer auf unappetitliche Art und Weise geflüchtet. Schon die für eine erfolgreiche Kommunikation unbedingt notwendigen Zwischenkommentare wie „mhm“, „hmm“ und „aha“ verlangten äusserste Konzentration von mir. Ich habe die Schlagzeile schon vor mir gesehen: „Chur: Unscheinbare Frau – 29 – stirbt durch Ersticken nach erbittertem Kampf gegen den Verlust der Selbstbeherrschung während dem Unterricht!“ Partnerschaft ade. Leander wäre sicherlich vom Arzt zum Todeshergang befragt worden und hätte dann in etwa zu Protokoll gegeben: „Ich habe keine Ahnung, was mit ihr passiert ist. Sie wurde einfach immer weisser und ihre Augen erweckten |
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