Kurzgeschichten > Alltag |
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Ihm bleibt noch ein Jahr, mit dem Teekrug zu üben, bis es ernst wird. Doch je länger Frans in Richtung Krug blickt, umso mehr glaubt er an eine Fata Morgana. Als ließen sich diese Bedenken abschütteln, beginnt er beschwörend zu summen: „Kameldorn, Kameldorn, Kameldorn, Kameldorn…“. Dieser Singsang versetzt ihn in einen Halbdämmerschlaf und so endet dieser in einem Refrain aus „Kamel…, Kameldpeerd, Kamelpeerd“. In diesem Moment stoßen aus fünfzig Metern entfernt sanfte Nüsterngeräusche hinzu, die sich wie eine Art Begleitmusik zum „Kamelpeed“-Singsang anhören. Frans wacht für einen Moment aus seinem Dämmern auf: „Kamelpeerd, das sagen wir doch in Afrikaans zu Giraffen! Und tatsächlich scheinen sie näher gekommen zu sein.
Er muss nun den Verstand verloren haben. Der Teekrug erscheint vor ihm zunehmend blasser und transparenter, das Giraffenpaar dafür umso deutlicher. Immer schriller wird auch der Pfeifton, den das siedende Wasser im Teekrug ausgelöst hat. Rauch wäre sichtbar, aber eine akustische Wolke, die sich zwischen ihn und das Giraffenpaar gedrängt hat? |
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