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Kurzgeschichten > Geschichtliches
Am nächsten Tag teilte Meir Sabri mit, dass er ihm verböte, sein Gewehr zu benutzen. Lulu sprach mit Meir alleine, sodass es die andern nicht hörten.
„Meir, warum erzürnst du dich über Sabri? Er hat unsre Hühner gerettet!“
„Das ist nicht gut, dass Sabri einfach so mein Gewehr nehmen kann.“
„Was meinst du damit?“
„Ich weiss nicht so recht, er ist zwar wie ein Teil der Familie, aber – eben nicht.“
„Ich versteh dich nicht. hast du Angst vor ihm?“
„Ich habe doch keine Angst vor ihm, aber, siehst du, er ist jetzt siebzehn. Er ist eben kein Kind mehr…“
„Sehr wohl! Und ich bin sehr stolz auf ihn. Er ist schön, er ist geschickt, er arbeitet gut.“
„Lulu, vor fünf Jahren haben Abu Dabuss und seine Familie und Aradat und seine Familie… du weißt schon…“
„Das war vor sechs Jahren.“ Lulus Gesicht begann sich zu verfinstern.
„Sie haben den Hof verlassen, denn die Beziehungen zwischen und Juden und Arabern in Haifa, und überhaupt im Land, sind nicht wie damals.“
„Sabri ist nicht davon beeinflusst, Meir. Ich sehe ihn und Akiwa, und dann sind diese Etiketten von ‚Juden’ und ‚Arabern’ nicht relevant.“
„Er treibt sich viel in Haifa herum, und ich weiss nicht, was für Leute er da trifft.“
„Was willst du denn, ihn hier im Hof einsperren?“
„Nein, ich will, dass er weggeht.“
„Kommt nicht in Frage!“ Das war überraschend. Nie hatte Lulu Meir widersprochen. Normalerweise sagte sie gar nicht ihre Meinung.
„Wie bitte?“
„Kommt nicht in Frage. Ich habe ihn aufgezogen, als wäre er mein Sohn. Nie werde ich mich von ihm lossagen. Niemals. Und ich will nichts mehr darüber hören.“ Nichts weniger als das sagte sie tatsächlich und ging in die Küche. Und da machte Meir etwas, was auch völlig unerwartet und erstmalig war: er ging Lulu nach in die Küche.
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