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Kurzgeschichten > Geschichtliches
Kriegszüge des Sultans finanzierte - das waren richtige Geschäfte! Das Feilschen machte mir später jedoch nie wieder soviel Spass wie damals zu Beginn meiner Laufbahn.

Ich verdrängte mein Bedürfnis nach Liebe und Zuwendung immer mehr. Weit hinten in einem Bereich meines Herzens ruhte alles wie in einer verschlossenen Truhe. Ich verdrängte so sehr, dass ich es fast gänzlich vergaß. An die Oberfläche gelangte nur ein dunkles Gefühl von Unzufriedenheit und Ungenügen, ein Schatten, der mein Dasein trübte. Die geschäftlichen Erfolgserlebnisse bildeten lange Zeit eine wirksame Kompensation. Ich war stolz auf mich und ich verschaffte mir Achtung durch meine Risikobereitschaft und mein eiskaltes Kalkül. Ich wurde über unsere Quartiergrenzen hinaus bekannt. Mein Name wurde hinter vorgehaltener Hand geflüstert und als erstes genannt, wenn es galt, etwas Schwieriges oder Seltenes zu besorgen. Mittlerweile kam sogar mein eigener Vater zu mir, wenn er Werkzeug oder Materialien brauchte. Und auch ihn übervorteilte ich so gut ich konnte, ich ließ meine Wut über den Tod der Mutter und über seine erneute Verehelichung an ihm aus.

So kam es, dass ich mich immer mehr von zuhause entfremdete. Man sah mich nur noch zum Schlafen heimkommen. Als ein schon recht betagter Händler mir eine Lehrstelle anbot und mich zu sich holte, verließ ich mein Elternhaus endgültig. Jetzt endlich lernte ich das Handwerk von der Pike auf. Bald nachdem ich mich halbwegs an mein neues Leben gewöhnt hatte, trieb ich dreist meine Geschäfte hinter des Meisters Rücken. Er wusste das insgeheim und ließ mich doch gewähren, ja, er übertrug mir sogar immer mehr Verantwortung und schließlich überließ er mir für eine
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