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Kurzgeschichten > Geschichtliches
er über die Klinge springen. Es war notwendig. Es musste ein Exempel statuiert werden. Ich sah die Häscher schon hämisch grinsen und die Aasfresser im Dickicht lauern, bereit sich auf die Beute zu stürzen. Die kleinste Schwäche und schon säßen mir die Widersacher im Genick. Ich konnte es mir nicht leisten, untätig zuzusehen. Nicht in meiner Lage und nicht in jenen Zeiten. Ich riss die Zügel wieder an mich, ich wurde wieder der harte Wagenlenker, der ich ehemals war. Und es gelang! Es gelang mir wirklich, das Ruder herumzureißen, die Macht wie in früheren Tagen an mich zu binden und mich zu meinen größten Erfolgen aufzuschwingen.

Es war nicht mehr dasselbe. Auf dem Zenit angekommen, war ich einsamer denn je. Eine verlorene Seele, die zwischen Prunk und Pomp der Verzweiflung anheim fiel, auf einer schiefen Ebene dem Abgrund entgegenglitt. Je älter ich wurde, desto mehr suchten mich nun die verdrängten Kindheitserlebnisse heim. Albdrücke quälten mich und die Dämonen meiner Vergangenheit versammelten sich um meine Bettstatt. Als Verwirrung und Leere auf einen Höhepunkt zuschritten, geriet ich immer mehr in Zustände, in denen Größenwahn und Armseeligkeit Hand in Hand gingen. Eines Tages, als ich mich in einer Art geistiger Umnachtung immer mehr in eine Wut hineinredete und die Bestrafung anderer keine Befriedigung mehr brachte, als ich mich in einem Zustand größten Zornes und höchster Angst befand, schnitt ich mir eigenhändig mein Glied ab. Fort mit dem Organ, das mich zu den Frauen trieb! Zu denen, die mich ein Leben lang nicht los ließen und die mir doch das vorenthielten, dessen ich so sehr bedurfte.

Meine Ärzte stritten sich um die beste Heilmethode. Sie wurden
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