Kurzgeschichten > Gesellschaftskritisches |
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schnell hinters Haus. Ein Bewegungsmelder registrierte ihn zwar und schaltete einen 500-Watt-Strahler ein, doch Norbert ließ sich davon nicht beirren. Nachdem sich seine Augen ans grelle Licht gewöhnt hatten, sah er sich um und stellte fest, dass niemand ihn beobachtete. Er zertrampelte ein kleines Blumenbeet und ging dann eine zur Kellertür führende Treppe hinunter. Wie von ihm erwartet war die Tür verschlossen, weswegen er sich nun mit der rechten Seite seines Körpers ein paarmal mit brachialer Gewalt davorwarf. Mit dem fünften Rums gab die Tür nach und er taumelte um einige Schritte in den dunklen Keller hinein. Da hörte er Stimmen von oben und einen kurzen Augenblick später wurde eine Lampe eingeschaltet. Offensichtlich war sein geräuschvolles Eindringen Beate nicht verborgen geblieben, denn von oben kreischte sie: »Mein Gott, sei ja vorsichtig!«
»Keine Angst«, sagte eine männliche Stimme, »ich hab doch das hier.« Wahrscheinlich handelte es sich um Beates neuen Lebenspartner, der im Begriff war, mit einer Waffe in der Hand in den Keller herunterzukommen, um nach dem Rechten zu sehen. Norbert wollte keinesfalls fliehen und war fest dazu entschlossen, diesen unmittelbar bevorstehenden Kampf aufzunehmen. Er nahm hinter dem Kessel der Heizanlage Deckung und lauerte auf eine günstige Gelegenheit.
»Verschwindet oder ich schieße!«, sprach der Unbekannte, der inzwischen unten angekommen war. Der Mann hielt nur einen Pfeil und Bogen in den Händen und hatte inzwischen damit begonnen, einen Kellerraum nach dem anderen abzusuchen.
Als Norbert ihm in den Rücken fallen konnte, kam er aus seiner Deckung hervor und sprach: »Hey!« Er schoss dem Mann, der sich schnell umgedreht |
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