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Kurzgeschichten > Humor
ja nicht, dass eine Erektion Herrn Kralitscheks angeblich so gestörten Blutkreislauf durcheinander bringt.
Herr Kralitschek bemerkte bei seinem Rollstuhlkorso nicht, dass zwei Pfleger dabei waren, ihn in die Zange zu nehmen.
„Sieh mal, Opi Ewald konnte mal wieder seinen Stuhl nicht zurückhalten“, feixte der eine Pfleger zum anderen.
„Aber ich hab’ doch gar nicht … " Herr Kralitschek konnte seinen Satz nicht beenden. Schnurstracks wurde er aus dem Saal buchsiert. Die Stimmung war nun endgültig im Eimer. Kein Humppa und kein Täterä konnte mehr ein Lächeln auf die Gesichter der Heimbewohner bringen.

Die Musik wurde gestoppt. Totenstille im Saal, nur im Hintergrund konnte man noch Herrn Kralitscheks wimmernde Rufe vernehmen. Verhasste Blicke trafen die Pflegschaft wie Messerstiche. Oberschwester Gertrud übernahm das Wort.
„So, nun wollen wir uns aufs Abendessen vorbereiten, geht jetzt auf Eure Zimmer und wartet, bis die Abendglocke läutet.“
Keiner leistete den Anweisungen Folge.
„Habt Ihr nicht gehört? Wir werden Euch den Nachtisch streichen!“
Herr Wittkowski, 82, erhob sich langsam.
„Ich glaube, ich spreche im Namen aller Bewohner, wenn ich sage, wir hören ab jetzt anständige Musik, und das bis zum Ende, und zwar mit Frau Meier, Herrn Kralitschek und den Zwillingen.“
Herr Wittkowski erntete frenetischen Applaus. Doch mit einem schrillen Pfiff aus der Trillerpfeife brach der Applaus abrupt ab.
Eine kurze Handbewegung von Oberschwester Gertrud, und zwei stämmige Pfleger bewegten sich auf Herrn Wittkowski zu, um ihn in Fixierhaft zu nehmen. Von rechts und links stürmten sie auf ihn zu und hatten die Arme bereits ausgestreckt, da wurde dem einen unvermittelt
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