Startseite
Texte
Kurzgeschichten
Lyrik
Romane
Experimentelles
Suchen
Texte
Autoren
Autorenbereich
Publizieren
Registrieren
Regeln
Writtenby
Datenschutz
Gönner werden
Impressum & Kontakt
Kurzgeschichten
>
Krimi
und hofft auf die therapeutische Wirkung von romantischen Mondscheinspaziergängen an Deck.
In Limassol schifften sie sich ein. Die Kabinenstewards wischten noch mit Hochdruck die Spuren der letzten Gäste aus den Kabinen, während die Neuzugänge sich schon verschwitzt und zerknittert aus den Bussen schälten. Janine Dabelstein schritt perfekt gestylt wie die Drei-Wetter-Taft-Frau auf die Gangway zu. Ihr Mann trottete zerzaust und übernächtigt hinter ihr her.
Sie hatten die Hochzeitssuite gebucht, also brachte ich sie persönlich zu ihrer Kabine. Madame komplimentierte mich mit einem kühlen Lächeln hinaus: "Vielen Dank. Wir brauchen nichts mehr. Und lassen Sie das hier abräumen. Ich hasse Champagner!"
Dirk Dabelstein zuckte zusammen.
Um kurz nach acht rauschte sie in aufwändiger Robe in den Speisesaal. Ihr Mann, inzwischen frisch geduscht und im faltenfreien Dinerjacket, an ihrer Seite. Aber es war kein Platz mehr frei. Dabelstein hatte versehentlich für die erste Tischzeit reserviert.
"Zur Kinder- und Rentnerabfütterung kannst du alleine gehen!"
Mit einem exquisiten Candle-Light-Diner in der Hochzeitssuite und einem Umarrangieren der Reservierung für die kommenden Abende, unterstützten der Maître und ich den unglücklichen Dabelstein bei seinem Versuch, die Wogen zu glätten. Am Morgen brachen sie sehr früh nach Jerusalem auf. Acht Stunden Busfahrt für einen vierstündigen Schnelldurchgang durch die Heilige Stadt. Abends speiste Madame allein. Ihr Mann lag mit einem schweren Sonnenstich in der Kabine.
Die nächsten Tage sah man ihn meistens mit seinem Laptop an einem schattigen Tisch der Pool-Bar. Sie führte ihre Bademodenkollektion vor,
zurück
Seite
1
2
3
4
5
6
von 6
weiter
Kommentare
(0)
top