Kurzgeschichten > Liebe |
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aus.
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Ich dachte an den Waldgeist im Sommernachtstraum. Dieses Zwiegeschöpf. Jedes Ding bekam einen Kick. Beim Eishockey springt der Puck auch so über das Feld, ohne Schwerkraft.
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[ 4 ]
Ich will von der Insel sprechen. Es geschah am Ende der Tagung. Sie drängte sich in die Teeküche. Tschuldigung. Kehlig sprach sie. Sie griff sich ins nasse Haar. War schwimmen. Die Worte kamen gequetscht. Sie stand tatenlos. Hielt die Tasse. Unentwegt, bezwingend, sah sie mir in die Augen.
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Ich schlug ihr spontan ein Treffen vor. Jetzt hatte meine Stimme das Kratzige. Ich dachte an Babelsberg, wo ich bereits ähnliche Dinge arrangiert hatte. Nicht dort, sagte sie. Treffpunkt: Die Insel.
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[ 5 ]
Ich fuhr los. Hinter Oberwasser ging es immer weiter abwärts. Dann kam das Schild, schwarz auf gelbem Grund, UNTERWASSER. Ich war am Ziel. Mehr hatte sie mir nicht gesagt. Nur mich gewarnt: Geben Sie acht, der See ist tief. Warten Sie auf mich auf der Insel. Ich werde von der anderen Seite kommen.
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Ich quartierte mich im Gasthof ein. Als erstes ging ich zum Ufer. Alles war zugewachsen. Wo das Schilf sich öffnete, sah ich sie mitten im See: Die Insel. Mit Gebüsch, Bäumen, Gestrüpp, Flächen und Wald. Vorn ein Streifen Sand,
Inselufer, gelb. Die Sonne stieg.
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Im Gasthof schickte man mich zu Fischer Bollmann, der mir den Kahn zeigte. Ziemlich groß, sagte ich, wir sind nur zu zweit. - Na, sagte er, ich lege ihnen ein paar Kissen hinein. Er grinste. - Drüben auf der anderen Seite, was ist da?
- Der Fischer kniff die Augen zusammen: Da gibt es nur Quicken, Sand und dann kommt Heide. Da wohnt keiner.- Und auf der Insel? - Bollmann grummelte, spuckte seinen Priem aus: Da sind nur |
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