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Kurzgeschichten > Liebe
dafür zu tun, um die Farm zu retten. Egal, was es kostet.“ „Ja!“, gab sie leise zu. „Ich habe neben ihnen gestanden, als es passierte. Jede Nacht, wenn mich die Erinnerungen aus dem Schlaf holen, verfluche ich mich dafür, dass es sie und nicht mich getroffen hat.“ „Nein, das dürfen sie nicht sagen.“ Wieder schwiegen sie, bis ihr gleichmäßiger Atem verriet, dass sie eingeschlafen war. Michael deckte sie vorsichtig mit der alten Decke zu und blieb neben ihr sitzen. Bereits als er hier ankam, hatte ihre Schönheit ihn fasziniert. Die Farbe und Reinheit ihrer Augen waren wie der Ozean – tief aber unergründlich. Das lange blonde Haar war so unzähmbar wie sie selbst. Lisa war nicht sehr groß und eher zierlich, doch er hatte oft bewundert, wie viel Kraft in ihr steckte. Aber er wusste auch, dass viel von dieser Kraft aus der Wut und Verzweiflung entsprang.
Als der Morgen dämmerte, weckte Michael sie, weil die Stute sehr unruhig wurde. Zunächst wusste sie nicht, wo sie war, doch dann hatte sie die Situation schnell erfasst. „Es geht jetzt los!“, stellte Lisa fest und stand auf. Aber die Geburt ging nur schleppend voran. Lisa wurde zusehends unruhiger. Die Stute verlor allmählich an Kraft. „Sie schafft es nicht!“, flüsterte Lisa verzweifelt. „Doch, sie wird es schaffen!“, erwiderte Michael und in seiner Stimme lag jene Zuversicht, die sie jetzt brauchte. Als er jedoch merkte, dass es mit der Geburt gar nicht mehr weiterging, fasste er das Fohlen, welches bereits ein gutes Stück heraushing, und zog es mit aller Kraft heraus, ohne auf die Folgen Rücksicht zu nehmen. Lisa hatte Tränen in den Augen, als sie das Fohlen nahezu leblos im Stroh liegen sah. Michael befreite das kleine
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