Kurzgeschichten > Liebe |
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weich: „Nicht viele – nein!“ Michael nickte. „Gut, ich lege mich etwas hin.“ „Ich komme gleich nach und sehe mir dein Bein an. – Ich weiß, dass du Schmerzen hast.“ Als er etwas sagen wollte, hob sie abwehrend die Hände. „Nein, bitte, lass es mich ansehen!“ Er hob resignierend seine Hände und ging ins Haus. Als er geduscht hatte und in frischer Unterwäsche sein Zimmer betrat, saß sie schon auf seinem Bett. Es machte sie verlegen, ihn nur mit Boxershorts bekleidet zu sehen. Michael hatte eine breite muskulöse Brust und die kleinen Löckchen darauf waren ebenso dunkel wie sein übriges Haar. Seine Wunden am Unter- und Oberschenkel hatten sich leicht entzündet durch den Schaft der Gummistiefel und die steifen Arbeitsjeans. „Mum hat da eine wundervolle Salbe, ich hole sie schnell.“ Schnell war sie mit der Medizin zurück, doch er war bereits eingeschlafen. Vorsichtig trug sie die Salbe auf und verband ihn. Selbst dabei wurde er nicht wieder wach. Nachdem sie ihn zugedeckt hatte, nahm sie sich die Zeit, ihn zu betrachten. Michael war ein sehr attraktiver Mann. Sein kurzes, dunkles Haar war immer gepflegt und sie hatte ihn niemals unrasiert gesehen. Sein Körper war gut durchtrainiert, dennoch war er nicht übertrieben muskulös. Lisa verspürte plötzlich das Verlangen, sich zu ihm zu legen und sich in seine starken Arme zu schmiegen. Das ängstigte und verwirrte sie. Selbst im Schlaf war sein Gesicht angespannt und Michael sehr unruhig. Zum ersten Mal dachte sie darüber nach, was er wohl Furchtbares gesehen und erlebt haben musste in diesem sinnlosen Krieg. Und sie war ihm bei der Verarbeitung dessen keine Hilfe gewesen. Sie hatte insgeheim ihm die Schuld für den Tod ihrer Brüder |
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