Kurzgeschichten > Liebe |
 |
|
und sich außerdem die Schuld an ihrem Tode gibt.
Diese Scheißträume! Wieso landet er nur immer bei ihnen? Manchmal träumt er, wie ein kleiner Junge ein Messer zückt und die Mutter ersticht. Manchmal träumte er, wie ein kleiner Junge einen Verkehrsunfall verursacht, wegen dem die Mutter ums Leben kommt. Manchmal träumt er, ein kleiner Junge vergiftet seine Mutter schon im Mutterleib... Es sind entsetzliche Träume, und am entsetzlichsten ist die Stimme, die immer den gleichen Satz sagt:
Wenn er nicht gewesen wäre, dann würde sie noch leben.
Wenn er nicht gewesen wäre, dann würde sie noch leben.
Wenn er nicht gewesen wäre, dann würde sie noch leben...
Aber warum, wieso? Was ist passiert? Hat es etwas mit seiner Mutter zu tun? Warum weiß er nicht, wie sie gestorben ist? Er weiß nur, dass sein Vater ihm ausgewichen ist, als er ihn danach fragte. Danach hat er nie wieder gewagt, das Gespräch darauf zu bringen. Und er weiß auch, dass etwas zwischen seinem Vater und ihm steht wie eine unsichtbare Wand. Was ist passiert, was könnte passiert sein, warum weiß er es nicht?
Ich habe Angst, das denkt er immer wieder verzweifelt. Ich habe Angst! Ich habe Angst! Oh Scheiße, was ist nur los mit ihm? Warum hat er Irma so weh getan? Das wollte er nicht, er liebt sie doch. Aber sie darf das Kind nicht haben. Es wird sie umbringen, und das kann er nicht dulden.
Blödsinn! Quatsch! Das ist doch alles irrational.
Mühsam zwingt er sich, rationell zu denken und auch zu handeln. Eigentlich will er sie sofort anrufen, will ihr hinterher fahren, will sie um Verzeihung bitten, will ihr sagen, dass er sie über alles liebt. Will ihr sagen, dass er auch das Kind... Nein, nicht das, das kann er nicht! Aber warum? |
 |
zurück |
Seite
von 4 |
|
 |
Kommentare (0) |
|