Kurzgeschichten > Liebe |
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vielleicht ist ja was im Garten zu tun. Dieser eklige alte Efeu, der sieht ja grauenhaft aus! Vielleicht könnte ich ihn ein wenig ausmisten...“
Martina dachte nach, es war zwar eine ungewöhnliche Zeit, um im Garten zu arbeiten, aber die Idee gefiel ihr, und es würde Irma ablenken. „Hmmm“, sagte sie nachdenklich. „Du hast Recht! Dieser Efeu untergräbt den ganzen Garten, und er sieht einfach scheußlich aus, unten hat er nur noch dicke Wurzeln, und oben wächst nicht mehr viel. Na gut, wenn du willst...“
Aber Irma hörte sie gar nicht mehr, denn sie war schon aufgesprungen. Sie griff sich eine warme Jacke und eilte nach draußen. In der Garage fand sie eine große Auswahl an Werkzeugen. Sie schnappte sich eine dicke Astschere, eine kleinere Zweigschere, einen Spaten, eine Harke – und nach kurzer Überlegung sogar eine Axt. So, sie war gerüstet!
Sie beäugte den ekelhaften Efeu. Er wuchs auf einer erhöhten steinigen Stelle zwischen der Gartenlaube und einem verwilderten Beet. Er sah wirklich widerlich aus, er klammerte sich eng um ein junges Bäumchen und erwürgte es fast mit seinen dicken haarigen Trieben, aus denen nur noch schwächliche krumme Zweiglein wuchsen. Er sah aus wie ein Monster, das sich diese Ecke des Gartens unterworfen hatte, und Irma hasste das Monster.
Ich hasse dich, ich hasse ich, dachte sie. Du kannst mir nichts antun, ich werde schon fertig mit dir!
Mit aller Wut, die in ihr war, rückte sie dem Monster zu Leibe. Mit einer Zweigschere fuhr sie rücksichtslos in das Gestrüpp hinein und zwackte es entzwei, bis sie Blasen an den Handflächen hatte. Mit der Astschere zerkleinerte sie die dicken Triebe, mit einem Spaten lockerte sie die Wurzeln, die sich tief im Boden festgekrallten und sich hartnäckig |
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