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Kurzgeschichten > Liebe
dagegen wehrten, hinausgezogen zu werden. Mit der Axt hackte sie auf besonders widerspenstigen Wurzeln herum. Ihre Mutter hatte Recht, er untergrub den ganzen Garten und breitete sich unterirdisch aus. Aber mit ihr konnte er das nicht machen! Irma stieß mit dem Spaten auf ihn ein, brach ihn mit der Astschere in Stücke, sie rang mit ihm und zog auch dicke Triebe aus dem Erdreich, sie wütete förmlich im Efeu, und allmählich türmte sich hinter ihr ein ekelhaft aussehender Haufen aus monströsen Wurzeln und haarigen Stängeln auf.
Irma schaute befriedigt darauf herab. Ihre Handflächen waren zwar mit Blasen bedeckt, der Rücken brach ihr fast entzwei, und sie war ziemlich außer Atem, aber sie hatte es geschafft: Das Monster war besiegt. Jetzt musste das eklige Zeug nur noch in den Komposter geschafft werden.
Sie griff sich triumphierend ein Bündel voll Efeu und sprang von den Steinen in den Garten hinunter.
Sie hatte nicht damit gerechnet, dass die Erde immer noch schmierignass vom letzten Regenguss war. Irma rutschte mit dem rechten Fuß weg, der linke hing in der Luft, und sie stürzte.
Sie stürzte entsetzlich langsam, so kam es ihr jedenfalls vor, und sie schaffte es noch, sich irgendwie zur Seite zu drehen, weil sie nicht mit dem Steißbein aufkommen wollte. Sie streckte beide Arme aus, um den Sturz mit den Händen aufzufangen. Das klappte.
Aber nicht genug – sie knallte mit der linken Hüfte hart auf den Boden, und es tat so weh, dass sie keine Luft mehr bekam, so musste ein Fisch sich auf dem Trockenen fühlen, ging es ihr durch den Kopf, während sie mühevoll nach Luft schnappte, es kam ihr vor wie eine Ewigkeit, sie hatte Angst zu ersticken - bis sie dann endlich wieder normal atmen konnte.
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