Kurzgeschichten > Liebe |
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Irma starrt ihn zweifelnd an. Sagt er die Wahrheit, soll sie ihm glauben? Sie weiß es nicht.
„Seit ich dich kenne, Irma“, seine Stimme klingt überzeugend, „habe ich mit keiner anderen Frau geschlafen. Ich konnte es einfach nicht, und das war lange bevor ich wusste, dass ich dich liebe. Lange bevor ich dich auf der Party wiedergetroffen habe. Und dann soll ich ausgerechnet in dieser beschissenen Situation damit anfangen?“
„Keine Ahnung...“, stammelt Irma kleinlaut.
„Weißt du noch, wie es früher war?“ Chris lächelt. „Wir waren immer nur eine Nacht in der Woche zusammen, doch nicht wirklich. Und die restliche Zeit war für mich total vergeudet, denn ich hab’ immer an dich denken müssen...“
„Ich hab’ überhaupt nicht an dich gedacht!“ Das war nicht einmal gelogen, sie hatte nie bewusst an ihn gedacht, doch er war immer da gewesen in ihrem Kopf, in ihrem Körper, der Bastard – und hatte sie erfüllt mit Verlangen, Verzweiflung und Lust...
„Außerdem bist du ja auch nicht die reine Unschuld!“
Was sagt er da? Das ist wirklich eine Unverschämtheit! Sie ist ihm schließlich immer treu gewesen, okay, hart an der Grenze...
„Na Ralf, dein guter Freund!“ Chris schaut sie ärgerlich an. „Der war doch bestimmt froh über die ganze Sache. Was hat er getan? Dich gebeten, ihn zu heiraten?“
Der kommt vielleicht auf Ideen! Obwohl es ja ein bisschen stimmt... „Jetzt lenkst du aber ab! Ralf hat mit der ganzen Sache überhaupt nichts zu tun. Und außerdem kann man das gar nicht vergleichen!“
Chris schweigt, und seine Augen sehen ärgerlich aus, Irma kennt diesen Blick und tritt einen Schritt von ihm zurück.
„Nein, das kann man nicht“, sagt er schließlich wütend, „denn er kennt dich ja so gut, ihr habt ja soviel miteinander erlebt. Ich fühle mich immer wie ein Idiot, wenn du dich mit |
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