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Kurzgeschichten > Märchen
Jungen.
Ton tat wie ihm geheißen, er nahm seinen Lederbeutel und füllte Wasser aus dem See hinein. Als er selbst einen Schluck nehmen wollte warnte ihn der Hirsch: „Trinke nicht selbst, denn nur aus der Hand eines Überbringers kann das Wasser Segen bringen. Wenn du trinkst, wird dein Herz verstocken und du wirst ohne Segen bleiben“ Ton wollte dem Geist wohl glauben, doch er fühlte sich so schwach und unglaublich durstig und die Schönheit des glitzernden Wassers führten ihn in Versuchung. Nur kurz konnte Ton nicht widerstehen und nahm heimlich einen winzigen Schluck. Doch der Hirsch sah es und wurde wütend, sein weißes Antlitz verschwand und wurde schwarz. Es tat dem Jungen leid, doch es war zu spät. Ton konnte seine Dummheit nicht mehr gut machen. Der Hirsch richtete sich drohend auf. „Du hast meine Weisung missachtet, die Weisung des großen weißen Berges. Dein Ungehorsam soll dein Untergang sein, dein Herz soll verstocken, deine Gedanken sollen verdunkeln und dein Gemüt soll erbosen! Gib das Wasser deiner Mutter, doch du wirst keinen Segen davon empfangen. Nur ein Opfer aus Liebe soll dich erlösen“, sagte der Hirsch und ritt auf Ton zu. Aus lauter Angst und Verzweiflung schoss Ton einen Pfeil in die Brust des Hirschgeistes.
Als der Junge heimkehrte freuten sich Mutter und Vater sehr. Ton gab der Mutter das Wasser. Es tat ihr wohl und sie sah sofort gesünder und glücklicher aus. Das Fleisch des Hirsches jedoch war ungenießbar. Das mächtige nun schwarze Geweih hängte Ton an die Wand des Hauses, als Zeichen seiner vermeintlich großen Tat.
Es kam Segen über das Haus, sodass der Winter sanfter wurde und Vater und Sohn wieder auf die Jagd gehen
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