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Zeit später auch den Wohnblock.
Es war immer noch sehr frisch. Die Sonne schien zwar so kräftig es ging, doch der Wind machte sich immer wieder mit kräftigen Stössen bemerkbar. Die Kirchenglocke schlug viertel vor. Es war viertel vor Elf. Die alte Frau lief so rasch wie sonst nie. Sie wusste nicht was es war, dass sie sich so beeilte. Etwa auf der Hälfte der Strecke sah sie Frau Mörlinger und ihr Mann. „Guten Tag, ist das nicht ein herrliches Wetter“, sagte Frau Mörlinger. „Ja, es ist wirklich schön, aber fast ein bisschen kalt“, meinte die alte Frau. „Ach, was, das ist doch nur der Wind“, brummte Herr Mörlinger dazu. „Also, auf wiedersehen“, sagte die alte Frau und lief noch schneller. „Bis bald“, sagte Herr Mörlinger. Bis bald, dachte die alte Frau, bis bald, wieso denn zum Himmel noch mal bis bald. Frau Mörlinger traf sie vielleicht dreimal jährlich an und ihren Mann noch weniger, und jetzt sagt der bis bald. Das konnte sie einfach nicht glauben. So ein Schwachsinn.
Jetzt läutete die Kirchenglocke elfmal. Die alte Frau sah bereits das Schaufenster des Blumenladens. Hoffentlich hat er nicht geschlossen, murmelte sie vor sich hin. Doch der Laden hatte geöffnet. Die Verkäuferin war der einzige Mensch in einem kleinen Raum. Es duftete nach den verschiedensten Blumen. Farbenprächtig prallten Rosen, Nelken, Tulpen, Narzissen und Lilien vor sich hin. Alle Sorten waren getrennt nebeneinander zu finden. Alles hatte seinen Platz und schien lieblich eingerichtet zu sein. „Eine Nelke, bitte“, sagte die alte Frau selbstbewusst. Es schien allerdings zuerst danach, als ob sie mit einer Wand sprechen würde. „Eine Nelke, bi“, „Einen Moment“, unterbrach die Verkäuferin genervt.
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