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ihn dorthin. Die alte Frau suchte verzweifelt nach logischen Erklärungen. Sie war aber nicht nur aufgewühlt, sondern auch traurig. Hastig überflog sie die Tageszeitung. Wie soll das nur weitergehen, dachte sich die alte Frau. In diesem Augenblick klopfte jemand fein an die Tür. Zweimal. Nicht laut. Die alte Frau öffnete die Tür zuerst nur ein ganz kleines bisschen, bis sie sah, wer geklopft hatte. Es waren Frau Ruber und ihre kleinste Tochter. Nun öffnete die alte Frau die Tür ganz. „Entschuldigung für die Störung, aber meine Tochter möchte den Vogel draussen begraben und dachte sie wollen vielleicht dabei sein?“, sagte Frau Ruber ein bisschen verlegen. Die alte Frau nickte kurz und lächelte Frau Rubers Tochter zu. „Ich komme gleich“, sagte sie und holte ihren Mantel. „Also, dann können wir jetzt gehen“ verkündete sie. Alle drei liefen hintereinander die Treppe hinunter. Zuvorderst das Mädchen, welches immer noch sehr betrübt war. Dahinter Frau Ruber, die nicht recht wusste, wie sich verhalten sollte. Es kam ihr seltsam vor, dass wegen diesem Vogel ein solches Drama veranstaltet wurde. Hinter ihr lief die alte Frau. Sie hatte sich sehr darüber gefreut, dass die Tochter von Frau Ruber an sie gedacht hatte. Sie war ihr, und auch dem Voge l, schuldig mitzukommen. Sie dachte noch einmal an alles zurück. An den Sonntag, wo sie gleich zweimal seltsame Geräusche gehört hatte, an den Montag, wo ihr die Bedienung des Fernsehers heruntergefallen war und an den heutigen Tag, an das weinende Mädchen.
Nun standen alle drei um das Kadaver des Vogels, der noch gestern so schön gepfiffen hatte. Frau Ruber war die erste, die zur Sache kommen wollte. „Lasst uns ein kleines Loch |
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