Kurzgeschichten > Menschen |
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Störung, aber diese beiden Herrschaften wünschen euch zu sprechen“, redete er leise auf sie ein und verbeugte sich immer und immer wieder. Ich wandte mein Gesicht Alessandro zu und verdrehte die Augen. „Vom vielen Verbeugen bekommt der irgendwann Hexenschuss! Soviel zum Thema hochintelligenter Maler!“, wisperte ich ihm zu und brachte ihn zum Grinsen. „Fürs Malen braucht es ja nun auch nicht Intelligenz sondern Kreativität!“, murmelte er zurück. Jetzt grinsten wir beide und bissen uns auf die Lippen, um nicht sofort los zu prusten. „Die Baroness hört euch nun an“, sagte da unser intelligenter Malerfreund und die Baroness drehte sich zu uns um. Stille. Einfach nur Stille. „Die sieht ja aus wie du!“, sprudelte es aus Alessandro raus. Er hatte Recht. Dieselben braunen Haare, die gleichen schwarzen Augen. Die gleiche Verwirrtheit. „Meister Michelangelo, verzeiht, lasst ihr uns einen Moment alleine?“, bat die Baroness ihn mit sanfter Stimme. Nach einigen Verbeugungsarien trollte sich der Meister und wir drei blieben übrig. „Es scheint mir ein Rätsel. Ihr ähnelt nicht nur mir, sondern auch der Tochter des Hofalchimisten. Nur über die Länge ihres Haares lässt sich streiten. Ich habe noch nie in meinem kurzen Leben ein Mädchen mit so kurzem struppigem Haar gesehen.“ Sie schüttelte den Kopf. Dann sah sie aus dem Fenster und winkte uns zu sich heran. „Dort ist sie. Seht ihr, wie sehr sie an ihrem Vater hängt? Wie wenn sie verzaubert wäre“, plauderte Isabella vor sich hin, doch ich hörte ihr nicht zu. Die Tochter des Hofmagiers, die nicht weit entfernt von Isabellas Fenster auf einem seltsamen Gefährt (erinnerte an einen Rollstuhl) sass und mit einem Mann sprach - war Chiara. Und |
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