Kurzgeschichten > Menschen |
 |
|
verwirrt. „Ganz einfach. Dieses Zimmer liegt über dem Olivenbaumgarten. Wenn wir das Seil, wie ich es gerade getan habe, von hier bis zu den Bäumen spannen, können wir uns daran hangen und sind flugs auf dem Burghof. Dann ist es zum Brunnen auch nicht mehr weit. Und jetzt komm! Chiara, schnapp dir das Buch hier auf dem Bett, lauf zu unserem Vater und sag ihm, er soll den Trank mitnehmen und mit dir zum Burgbrunnen kommen. Bis nachher!“ Ich hangelte mich an das Seil und rutschte mit geschlossenen Augen herunter. Au, tat das weh an den Händen! Alessandro war schlauer als ich, soweit ich es in der Dunkelheit erkennen konnte, rupfte er ein Stück der Bettdecke weg und gleitete so bequem die Höhe hinab. „Beeil dich!“, zischte ich ihm zu, doch Alessandro blieb stehen und griff nach meinen Händen. „Du blutest ja! Warte.“ Er wickelte mir fürsorglich das Stück Stoff von vorhin um die Hand und hakte sich bei mir ein. Dann rannten wir los, so schnell wir konnten. Tatsächlich, vor dem Burgbrunnen standen zwei Gestalten, die sich küssten und sich dann wieder losliessen. „Auf meinem Tisch ist noch ein Kelch mit Wein gestanden. Komm, Carlo, ein letzter Schluck Genuss!“ Carlo lachte leise und setzte den Kelch an seine Lippen! „Nicht trinken!“ Ich brüllte den Satz so laut, dass Carlo zusammenzuckte und den Kelch fallen liess. Der falsche Wein versickerte auf dem Boden. Genau zum richtigen Moment. „Das war Gift. Euer Verlobter wusste von ihrem Plan zu verschwinden, Baroness. Er hat das alles geplant. Und jetzt verschwindet endlich, bevor Eduardo merkt, dass es schiefgegangen ist!“, zischte ich Isabella zu. Sie schenkte mir noch einen dankbaren Blick und zog dann eilend ihren Carlo mit |
 |
zurück |
Seite
von 21 |
|
 |
Kommentare (0) |
|