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Kurzgeschichten > Menschen
sich zu den am Burgtor stehenden Pferden. Und weg waren sie. Chiara und unser Vater hasteten in dem Augenblick auf uns zu und bremsten ab. „Delia! Kindchen! Es tut mir ja alles so leid!“, rief Papa mit gesenkter Stimme und drückte mich an seine Brust. Es gefiel mir, so fest gehalten zu werden, von meinem eigenen Vater – auch wenn ich den Moment nachsehnte, indem mich Alessandro so umarmt hatte. Papa liess mich los und wir fassten an das Siegel. Wir alle. Alessandro, Papa, Chiara und ich, Delia. Wieder drehte sich alles, die Schwärze verwandelte sich in tiefrot – und plumps, ich hörte die Vögel zwitschern. Ich öffnete die Augen und sah den Park. Den altgewährten Park der Via Bellavista. Wie sehr ich diese Strasse auch hasste – es tat gut, nachhause zu kommen. So gut.
Ich sass auf einer saftigen grünen Wiese nahe unserer Wohnung. Mein Kopf war über ein Buch gebeugt und meine Haare versperrten mir die Sicht. Aber das störte mich nicht. Was ich sehen wollte, war noch nicht da. Obwohl, jetzt schon. Alessandro winkte mir schon von weitem zu und liess sich neben mir aufs Gras fallen. „Und?“, fragte ich ihn, ohne den Blick zu heben. „Alles klar. Das Jugendamt hat für mich eine betreute Wohnung organisiert. Und jetzt rate mal in welcher Strasse die liegt! Schöne Aussichten, sage ich da nur!“ Er lachte sein schönes, raues Lachen, das Lachen, das mir so vertraut war wie nichts anderes auf der Welt. Es passte zu Alessandro wie Ketchup zu Pommes Frites, wie Salz zur Suppe – und wie ich zu ihm. Ein halbes Jahr war nun schon seit jenem unvergesslichen Abenteuer vergangen. Der Trank, der Chiara das Laufen wiederschenken sollte, hatte zwar nicht gewirkt, aber die Ärzte im Krankenhaus
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