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Familie muss doch vernünftig sein!"
Ich schaute Elsa an. Sie lag auf dem Sofa und hielt die Augen geschlossen. Die Ohren jedoch hatte sie gespitzt, und ich war sicher, dass ihr nicht ein einziges Wort entgangen war. Sicher spinnt sie wieder Ränke, wie sie uns auf die Schlachtbank bringt. Nein, so geht das nicht weiter. Ich muss diese Katze loswerden, ehe sie uns loswird. Es gibt Momente, in denen das Oberhaupt der Familie die Verantwortung auf seine Schultern nehmen muss. Die Ansicht meiner Frau werde ich in einem solchen Augenblick nicht akzeptieren.
Die erste Maßnahme, die ich ergriff, war, dass ich jeden Abend alle Zimmer ablief und die Türen schloss. Elsa konnte in der Nacht also an keinen von uns heran kommen. Am nächsten Tag kaufte ich Rattengift. Sofort hatte ich bessere Laune. Ich werde dieses Monstrum los, ohne dass meine Ehe dabei in die Brüche geht. Die Katze schläft einfach ein und verreckt. Auch Menschen sterben doch oft im Schlaf.
Um die Spuren zu vertuschen, war ich in den nächsten Tagen sehr lieb zu Elsa. Ich streichelte ihr über den angespannten Rücken und kaufte ihr sogar das Gourmetkatzenfutter "Miau-Miam". Die Katze ließ sich nicht so einfach betören. Ständig war sie auf der Hut und oft schaute sie mir in die Augen, als wollte sie in meine Gedanken eindringen. Ich hatte das Gefühl, dass sie ahnte, was ich dort verberge. Ganz gleich wo im Haus ich war, immer wenn ich mich umschaute, ruhte Elsas spähender Blick auf mir. Einmal verfolgte sie mich mit ihren Blicken hinter der Couch hervor, auf dem Flur entdeckte ich sie auf dem Schuhschrank, in der Garage wälzte sie sich auf dem Reservereifen...
Die Zeit war reif. Eva beruhigte |
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