Kurzgeschichten > Tierisches |
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gelbe Flämmchen auf Seilen empor, kommen auf mich zu. Hundert Stimmen schreien durcheinander. Das wird heiß jetzt. Es brennt. Feuer! Überall Rauch. Welch ein Tumult. Meine Mähne ist versengt und es riecht nach verbranntem Fleisch. Wohin nur? Nein, nicht da, lieber hier entlang. Ich drehe mich im Kreise und bewege mich vor und zurück und bin schon ganz benommen, nach links, etwas will auf mich einstürzen, verfehlt mich, fällt neben mir auf den Boden, da, ein Spalt in der Barrikade, ein Durchgang, ein Weg. Nur hinaus dort! Niemand hält mich auf, keiner beachtet mich. Wo ist mein Käfig? Ich finde mich nicht zurecht. Ich sehe nichts vor lauter Qualm und Rauch. Endlich im Freien, hetze ich orientierungslos davon, nur fort von diesem Inferno, weit weg, ganz weit weg, muss Ruhe haben, weiter, weiter, weiter. Bäume, dichtes Unterholz, ein Wald, weiter, weiter, weiter.
Wie lange bin ich durch den Wald gelaufen, ohne Plan und Ziel? Minuten oder Stunden? Ziel- und planlos lasse ich mich treiben. Ich registriere erstaunt den weichen moosbedeckten Waldboden, den würzigen Geruch. So fühlt sich das also an? Stille ringsumher. Irritierend, irgendwie. Mir fehlt die gewohnte Geräuschkulisse, das Quietschen der Fensterläden. Das Zuschlagen der Türen in den Wohnwägen, die aufbrausenden Stimmen der streitenden Menschen. Ich fürchte mich. Was wird mit mir geschehen? Ich suche nach einem geeigneten Platz um zu schlafen und komme doch nicht zur Ruhe, weil mich die ungewohnte Umgebung ängstigt. Also mache ich mich erneut auf den Weg und laufe mit müden Beinen weiter. Erst als der Morgen graut, finde ich etwas Schlaf. Als ich hungrig erwache, brauche ich eine Weile, bis mir bewusst wird, dass |
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