Kurzgeschichten > Tierisches |
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den meisten Leuten leichter ein anonymes Schwein zu essen als etwa „Susi“.
Ich überlegte hin und her und schielte jeweils mit angehaltenem Atem in Richtung Wintergartendach. Es schellte unsere Türglocke, Lucien stand vor dem Tor und lachte mich sogar ein bisschen aus. Nochmals bestätigte er mir, dass sein Frettchen sich nicht zur Rattenjagd eigne, aber er schien meine mehrmals gestellte Frage, warum das so sei, zu überhören. Nun denn, er liess mir drei Giftwürfel da und meinte, dass diese Würfel das Nonplusultra wären und ihm die Mäuse- und Rattenplage der Vorjahre ersparten. Was wollte ich anderes machen, als mich freundlich zu bedanken und ein Stossgebet zum Himmel schicken, dass es sich dann wirklich als die Erfindung erweisen möge.
Jetzt läutete es an der Ladentüre und Kundschaft schien auf Einlass zu warten.
Es waren die Mutter des Dorfpolizisten und ebenso dessenTante. Die beiden sind eifrige Kundinnen von meiner „Friperie“ und ich freue mich immer wieder, sie zu sehen. Als die Polizistenmutter sah, wie reichlich ich mit neuem Material eingedeckt war, wollte sie unbedingt noch eine andere Schwester anrufen und fragen, ob diese allenfalls auch gerne eine „Tour“ durch mein Angebot machen möchte. Ich anerbot, doch bei mir zu telefonieren. Allerdings mussten wir zu diesem Zweck in unseren privaten Wohnteil des Hauses gehen und selbstverständlich unseren Hof durchschreiten. Ich hörte es rascheln im Feigenbaum und dachte bereits an Willy. Klar, dass ich zusamenzuckte und mich sogar duckte. Die beiden Frauen erschraken ob meines Verhaltens und fragten, was ich denn plötzlich hätte.
Ich erzählte die Geschichte von Willy. Wenn ich jetzt auf Anteilnahme hoffte, |
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