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Arztes. Dann öffnete Dr. Dohrenbusch die Schwingtüre. Daniel trat ein und stand inmitten eines kalten Raumes, in dem mehrere Tische standen. Zwei Tische waren belegt. „Der letzte ist es. Ich warte hier“; Daniel nickte dem Arzt zu und ging langsam zu dem letzten Tisch. Er zögerte, als er dort ankam. Automatisch glitt seine Hand zu dem Tuch, dass über der Leiche lag und zog es langsam zurück. Das Ekelgefühl, dass in ihm empor stieg wurde nur von der Liebe zu ihr überboten. Als er ihr Gesicht sah musste er schluchzen. Sie lag so friedlich da, als schliefe sie und er müsste sie nur aufwecken um wieder ihr Lächeln zu sehen. Wieder rannen Tränen seine Wangen hinunter. Er ging etwas in die Knie. Zittern und zögernd hob er seine Hand und führte sie zu ihrem Gesicht. Einmal nur noch... er strich ihr über die Wange. Wie oft hatte er das früher getan? Sehr oft. Doch diesmal war es anders, sie war kalt. Und da begriff er, dass es wirklich war. Sein Ein und Alles war von ihm gegangen. Sie war nicht mehr auf dieser Welt. Daniel wollte am liebsten auf Gott und die Welt fluchen. Ließ es aber sein. Desiree hätte nicht gewollt, dass er so dachte. „Ich werde dich jeden Tag besuchen kommen, hörst du? Jeden Tag“, murmelte er. Er blickte noch eine Weile auf ihr Gesicht. Am liebsten hätte er ihr noch einen letzten Kuss gegeben, aber das würde der Chefarzt nicht zulassen. Daniel zog das Tuch wieder über ihren Kopf, drehte sich langsam wieder um und ging in Richtung Tür. „Was soll jetzt werden?“, dachte er. „Es tut mir leid, Herr Lohmeyer“, murmelte der Chefarzt. Ohne ein weiteres Wort ging Daniel
durch die Tür, ließ den Chefarzt zurück und erklomm die Treppen.
Draußen vor dem Krankenhaus |
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